Ist das Reh Feind oder Freund des Regenwurms?
14.10.2025Ludwig Lettenmaier widmete sich im Rahmen des MainPro-Projekts dieser Frage. Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ), die vom 1. bis 5. September in Würzburg stattfand, stellte er seine spannenden Ergebnisse unter dem Titel „Roe deer and earthworms in the forest: friends in the sun, foes in the shade” vor.
Dabei zeigen Rehe eine zwiespältige Wirkung auf die Biomasse und Dichte von Regenwürmern, den kaum sichtbaren Ökosystemingenieuren unserer Wälder. In dunklen, geschlossenen Waldbereichen reduzieren sie die Regenwurmdichte, während sie ihnen unter lichtdurchfluteten Kronenlücken sogar zugutekommen können. Der Grund: Durch den Verbiss wird die Strauchschicht zurückgehalten, wodurch mehr Kräuter wachsen und mehr Feuchtigkeit im Boden bleibt – gute Bedingungen für Regenwürmer.
Diese Ergebnisse verdeutlichen die Komplexität der direkten und indirekten Verbindungen zwischen über- und unterirdischen Prozessen in unseren Wäldern sowie die Feinabstimmung des Zusammenspiels zwischen Pflanzen, Tieren und Bodenorganismen.
- Lettenmaier 2025 -




