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Professur für Sozialgeographie

ZukiBa - Zugang zu kinderärztlicher Versorgung in Bayern

Im Jahr 2021 wurden in Bayern die höchste Zahl lebendgeborener Kinder seit 1991 verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Geburten um 4,3 %. Zudem ist das Verhältnis von zu versorgenden Kindern zu Kinderärztinnen und -ärzte im Freistaat im Vergleich zu anderen Bundesländern hoch. Die weiter steigende Zahl an Kindern bedeutet daher einen zunehmenden Druck für die bereits stark aus- bzw. überlastete ambulante kinderärztliche Versorgung: mit 23,3 Millionen KBV-Abrechnungsfällen sind Kinderärztinnen und -ärzte deutschlandweit die drittstärkste Facharztgruppe in Bezug auf die Zahl erbrachter Leistungen. In dieser bereits angespannten Situation bringen winterliche Krankheitswellen das Versorgungssystem schneller an ihre Belastungsgrenzen. So kommt es immer wieder vor, dass Familien, die eine Konsultation für ihre Kinder suchen oder ein dauerhaftes Betreuungsverhältnis anstreben, abgewiesen werden. Das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) geförderte Projekt setzt hier an und erlaubt einen Blick auf die tatsächliche Versorgungs- und Aufnahmesituation sowie deren Wahrnehmung durch die Betroffenen. Dies ist nicht nur für Bestandspatienten wichtig, sondern insbesondere für suchende Familien von großer Bedeutung. Die Studie verfolgt das übergeordnete Ziel zu prüfen, inwieweit sich der durch die Bedarfsplanung festgestellte und der tatsächliche Zugang zu kinderärztlichen Dienstleistungen in Bayern unterscheiden und welchen Einfluss die unterschiedlichen Versorgungssituationen auf Familien haben. Die theoretische Grundlage liefert das vielschichtige Konzept der Erreichbarkeit, bei dem mehrere Dimensionen in Wechselbeziehung stehen. Diese mehrdimensionale Sichtweise umfasst soziale, finanzielle, persönliche und geographische Faktoren und bietet eine umfassendere Perspektive auf „Zugang“ als die alleinige Berücksichtigung von Distanzfaktoren. Mithilfe eines Mix-Methods Ansatzes aus Erreichbarkeitsanalysen (GIS) und problemzentrierten Leitfadeninterviews wird in 5 ausgewählten Planungsregionen in Bayern eine umfassende Analyse der kinderärztlichen Versorgung angestrebt. Die Ergebnisse des Projektes sollen einen kritischen Beitrag zur Beurteilung einer patientennahen Grundversorgung liefern.

 

Unter Berücksichtigung der durch die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns kommunizierten Versorgungssituation, sowie der siedlungsstrukturellen Eigenschaften der Planungsregionen werden innerhalb der Studie die folgenden 5 Regionen näher analysiert:

  • Stadt Würzburg
  • Planungsbereich Freising
  • Planungsbereich Dingolfing-Landau
  • Planungsbereich Forchheim
  • Planungsbereich Kulmbach