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Earth Observation Research Cluster

Bewertung und Lokalisierung der Sensitivität von Ökosystemen im Klimawandel auf Ebene von Schutzgebieten in Rheinland-Pfalz

Themen: Sensitivität von Ökosystemen, Schutzgebiete, Vulnerabilität und Resilienz, Klimaanpassungsstrategien, satelliten-gestützte Fernerkundung, Cloud-basierte Datenprozessierung, Anomalieanalyse

Studienstandort: Rheinland-Pfalz, Deutschland

Finanzierung: Landesforsten Rheinland-Pfalz, Forstliche Forschungsförderung Nr. 5.4-01.2025

Laufzeit: 01.07.2025 – 31.07.2026

Kontakt: Tobias Ullmann
 

Der Klimawandel verändert zunehmend die ökologischen Bedingungen terrestrischer Ökosysteme, insbesondere hinsichtlich Temperatur, Niederschlag und Extremereignissen. Diese Veränderungen beeinträchtigen direkt die Vitalität, Produktivität und Stabilität von Ökosysteme. Besonders betroffen sind Schutzgebiete als Rückzugsräume für Biodiversität und Anbieter von Ökosystemleistungen. Trotz ihrer Bedeutung fehlen bislang flächendeckende Informationen zur Sensitivität gegenüber klimatischer Variabilität. Eine präzise räumliche Erfassung sensibler Bereiche ist jedoch essenziell für wirksame Klimaanpassungsmaßnahmen in Schutzgebieten.

Das Projekt zielt auf die räumlich differenzierte Bewertung der Sensitivität von Ökosystemen gegenüber klimatischer Variabilität in Schutzgebieten in Rheinland-Pfalz. Mithilfe von Fernerkundungsdaten (MODIS, Sentinel) und klimatologischen Variablen (CHELSA, TerraClimate, DWD) werden langfristige Zeitreihen analysiert, um die Reaktion verschiedener Ökosystemtypen – insbesondere Wälder, Grünland und aquatische Systeme – auf Temperatur-, Niederschlags- und Strahlungsveränderungen zu erfassen.

Ein zentraler Bestandteil ist die Entwicklung eines digitalen Klassifizierungsverfahrens zur Ableitung von Sensitivitäts- und Vulnerabilitätskarten. Dabei wird ein integrativer Vulnerabilitätsindex berechnet, der Sensitivität, Exposition und Resilienz kombiniert. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für ein adaptives Management von Schutzgebieten und die Planung von Klimaanpassungs-maßnahmen.

Das Projekt umfasst u.a. die Entwicklung von Sensitivitätsmetriken, die Modellierung auf verschiedenen räumlichen Skalen (1 km und 30 m) sowie die Erstellung georeferenzierter Kartenprodukte. Die gewonnenen Daten und Analysen sollen in zukünftige Monitoringstrategien und Biodiversitätsbewertungen integriert werden.

Das Projekt EO4CAM läuft vom 01.07.2025 bis zum 31.07.2026. Es wird durch das EORC mit dem Lehrstuhl für Fernerkundung (Prof. Dr. Tobias Ullmann) am Institut für Geographie und Geologie an der JMU geleitet und mit Mitteln der Forstlichen Forschungsförderung der Landesforsten Rheinland-Pfalz (Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, Rheinland-Pfalz Kompetenzzentrum für Klimawandelfolgen) gefördert.